
Stadtspaziergang für Alle in Alzey

Der Stadtspaziergang führt durch die Alzeyer Innenstadt und vorbei an 12 Sehenswürdigkeiten. Diese sind zum Beispiel der Rossmarkt und der Fischmarkt. 8 Stationen sind für für Rollstuhlfahrer ohne Einschränkungen erreichbar. An jeder Sehenwürdigkeit befindet sich eine Beschreibungstafel mit einem QR Code. Dieser führt zur Sprachausgabe des Textes.
Sehenswürdigkeiten
1 Museum Alzey/Tourist Information
Das heutige Museum der Stadt Alzey wurde im 16. Jahrhundert als Hospitalgebäude errichtet. Erkennbar aus der Bauzeit stammen noch der seitlich vorgelagerte Treppenturm und die
Fenstergewände. Nach Zerstörung im Pfälzer Erbfolgekrieg 1689 wurde das Hospital 1747/48 in barocker Manier mit einem geräumigen Mansarddach wiederaufgebaut.
Das Museum ist ganzjährig geöffnet.
Mo – Fr 10.00 – 12.30 Uhr u. 13.30 – 16.30 Uhr
Sa, So, Feiertage 10.00 –12.00 Uhr u. 14.00 –16.30 Uhr.
Eintritt frei!
2 Stadtmauer, Taubenturm und Georg-Scheu-Denkmal
Eingebunden in eines der restaurierten Teilstücke der alten Stadtmauer steht der ebenfalls wieder hergerichtete Taubenturm.
Vor der Stadtmauer steht das Denkmal für den
bedeutenden Alzeyer Rebenzüchter Georg Scheu
(1879-1949). Aus Scheus Kreuzungszüchtungen
gingen die bekannten Rebsorten Scheurebe,
Huxel-, Faber- und Siegerrebe sowie Kanzler,
Würzer, Regner und Septimer hervor.
3 Kleine Kirche (erbaut 1728/1729)
Der schlichte, barocke Saalbau mit seinen umlaufenden Emporen und der die Stirnseite des Raumes dominierenden Kanzel entspricht in seiner nüchternen Zweckbestimmtheit ganz den
Prinzipien eines protestantischen Kirchenbaus.
Zu den besonderen Ausstattungsstücken der Kirche gehört eine Orgel der bekannten Hunsrücker Orgelbauerfamilie Stumm aus dem Jahr 1737.
4 Städtisches Weingut
Um 1850 wurde der Gutshof in den Stilformen des späten Klassizismus errichtet. Nach dem Vorbild adeliger Palais gruppiert sich der Gebäudekomplex um einen zur Straße hin mit einem Gitter abgeschlossenen Ehrenhof. Das 1916 der Stadt vererbte Anwesen wird heute als Weingut der Stadt Alzey betrieben.
Tipp: Im gegenüberliegenden Burggrafiat finden regelmäßig Kunstausstellungen statt.

5 Alzeyer Schloss
Die wohl im 13. Jahrhundert errichtete Anlage war Keimzelle der rheinischen Pfalzgrafen schaft, Nebenresidenz und Sitz der Oberamts verwaltung.
Im 15. und 16. Jahrhundert baute man die Burg zu einer repräsentativen Schlossanlage aus, die im Pfälzer Erbfolgekrieg jedoch stark zerstört wurde.
Im Nachklang der roman-tisch inspirierten Burgenrestaurierungswelle des 19. Jahrhunderts wurde die Ruine zu Beginn des 20. Jahrhunderts wieder aufgebaut.
Das Schloss beherbergt heute Amtsgericht und Internat.

6 Römerkastell
Aus einer keltischen Vorgängersiedlung entwickelte ich im 1. Jh. n. Chr. ein römischer Vicus, ein kleinstädtisches Zentrum mit Handel und Gewerbe, einem Kurbetrieb mit Heilquellen und zugehörigem Kultbezirk. 352 zerstörten Alamannen den Ort.
Auf einem Teil des Areals wurde 368 – 370 ein Kastell erbaut. Der mächtige Wehrbau hielt sich nur wenige Jahrzehnte. Mitte des 5. Jahrhunderts ging die Römerherrschaft am Rhein zu Ende. Es folgte die Zeit der Franken, beginnend mit der Herrschaft der Merowinger.

7 Obermarkt mit Nikolaikirche
Die große Freiäche des Obermarkts, die seit dem 19. Jahrhundert zum Marktplatz der Stadt avancierte (hier wurden Vieh- und Fruchtmärkte, aber auch Jahrmärkte sowie das Winzerfest abgehalten), war im Mittelalter Teil eines fränkischen, später des
pfalzgräichen Hofes.
Der Platz wird im Süden von der spätmittelalterlichen
Nikolaikirche begrenzt, die im Laufe des 15. Jahrhunderts in mehreren Bauphasen errichtet und 1499 mit der Vollendung des Kirchturms fertiggestellt wurde.

8 Hexenbleiche
In der Hexenbleiche findet man eine romantische Ecke mit Resten der mittelalterlichen Stadtmauer und dem noch erhaltenen, wohl ältesten Turm der Stadtbefestigung, dem Metzgerturm.
Im Volksmund wird er „Hexenturm“ genannt, worauf der Mainzer
Künstler Karlheinz Oswald mit seiner Bronzegur „Die kleine Hexe“ Bezug nimmt.

9 Atzel
Die Straße Atzel ist ein Gässchen mit typisch kleinbürgerlicher Altstadtbebauung des 18. und 19. Jahrhunderts. Noch aus dem 17. Jahrhundert stammt das Haus Atzel 3, eines der wenigen Häuser aus der Zeit vor dem Pfälzischen Erbfolgekrieg.

10 Spießgasse
Die Straße weist noch heute eine Vielzahl bau- und kunstgeschichtlich
wertvoller Häuser, insbesondere des 18. und 19. Jahrhunderts, auf. Das
älteste Haus der Straße ist ein 1570
errichteter verputzter Bau, der 1669 mit einem geschweiften barocken Knickgiebel versehen wurde.
11 Fischmarkt mit "altem Rathaus"
Bis Ende des 18. Jahrhunderts wurde auf diesem Platz auch frischer Fisch vom Rhein verkauft. Baulich wird der Platz von dem
ehemaligen Rathaus der Stadt mit seinem markanten polygonalen Treppenturm dominiert.
Dieser beherbergt heute ein Glockenspiel mit einer Figur des Spielmanns Volker von Alzey (Spielzeiten: 10 Uhr, 12.05 Uhr, 14 Uhr, 16 Uhr, 18 Uhr, 20 Uhr).
Das Renaissance-Bauwerk selbst wurde 1586 unter Verwendung von Steinen des niedergelegten Klosters Weidas errichtet.

12 Rossmarkt
Der Name des Platzes geht auf einen hier in früheren Zeiten abgehaltenen Pferdemarkt zurück. Geprägt wird der Platz zum einen vom Rossmarktbrunnen (gestaltet vom Neustadter Künstler Gernot Rumpf), zum anderen von den beiden giebelseitig zum
Platz stehenden Schmuckfachwerkhäusern des 17. und frühen 18. Jahrhunderts.
